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Nation: | Tschechische Republik |
von Albrecht Dümling
Stand: 01.06.2009
Max Brod, geboren am 27. Mai 1884 in Prag, wurde bekannt als Schriftsteller, Dramatiker, Librettist, Übersetzer und Kritiker, aber weltberühmt als Herausgeber der Werke Franz Kafkas, mit dem er seit seiner Studienzeit befreundet war und dessen Nachlassverwalter er wurde. Die Musikwelt schätzt ihn als engagierten Förderer von Leoš Janáček, dessen Libretti er ins Deutsche übersetzte, übersah bislang aber meist seine Tätigkeit als Komponist.
Brod entstammte einer gutsituierten Familie des assimilierten deutschsprachigen Judentums und besuchte in Prag die Volksschule der Piaristen, das Stephansgymnasium und schließlich die Universität, wo er ab 1902 Jura studierte. Die Eltern, vor allem die Mutter, förderten seine Liebe zur Musik und zur Oper. Obwohl seine Jugend von Krankheit überschattet war, erhielt er früh Klavierunterricht. Bald begegnete er dem Geiger, Kapellmeister und Dvořák-Schüler Adolf Schreiber, der sein Kompositionslehrer wurde. Nach dessen Freitod 1921 in Berlin widmete Brod ihm das Buch Adolf Schreiber. Ein Musikerschicksal (Berlin 1921). 1924 kam die von Brod verfasste erste Biographie über Janáček heraus. Im gleichen Jahr, nach dem Tod Kafkas, gab Brod seinen Beamtenberuf auf, mit dem er ...