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Nation: | Deutschland |
von Georg Braungart
Stand: 01.06.2006
Über die Rolle und Funktion von ‚sogenannten Naturdichtern‘ hat Goethe, der solche Begabungen selbst vielfach unterstützte, sich einmal so geäußert: „Die sogenannten Naturdichter sind frisch und neu aufgeforderte, aus einer überbildeten, stockenden, manierierten Kunstepoche zurückgewiesene Talente. Dem Platten können sie nicht ausweichen, man kann sie daher als rückschreitend ansehen; sie sind aber regenerierend und veranlassen neue Vorschritte.“ („Maximen und Reflexionen“, Hecker-Zählung Nr.112) In Varianten findet man diese Stichworte immer wieder. Die Werke von ‚Naturdichtern‘ seien, so die Vorstellung, wirklichkeitsgesättigt, authentisch, ihre Verfasser aber oft zu wenig formbewusst; mancher hält das für einen Vorteil, mancher lächelt über die ‚naive Einfachheit‘, findet sie allenfalls vielleicht ‚sympathisch‘.
Auch Maria Beig rechnete man schon zu diesen ‚Naturtalenten‘. Gegen aktuelle Trends (Landleben, Aussteigerliteratur, Dorfidylle) hat man ihr Werk jedoch abgegrenzt. Wie Franz Innerhofer zerstöre auch sie Illusionen vom einfachen Leben, sie biete ‚Anti-Idyllen‘ (Lutz Tantow). Sie sei eine nüchterne Chronistin des wirklichen Landlebens im „Testamentarstil“, so Peter Hamm über „Rabenkrächzen“, ihr erstes Buch.
Damit ist auch verwiesen auf das Verfahren, „alles möglichst von seinem Ende her“ (Hamm) zu betrachten. Das erste ...