Kaum eine Sportlerin musste auf ihrem Weg zu großen internationalen Erfolgen so viele Hindernisse überwinden wie Althea Gibson, die erst als fast Dreißigjährige mit ihrem Wimbledonsieg 1957 international Beachtung fand. In einer Zeit, als in den USA noch viele Rassenschranken selbstverständlich waren, erkämpfte sie sich als erste Farbige die Teilnahme an den US-Meisterschaften in Forest Hills (später US Open) und an dem Turnier in Wimbledon. Wegen ihrer Schlagstärke und ihres athletischen Flugballspiels wurde die hoch gewachsene Sportlerin später bezüglich der Spielweise als Vorläuferin der australischen Weltklassespielerin Margaret Court gesehen.
Laufbahn
Althea Gibson wurde in Silver in South Carolina als Älteste von fünf Kindern einer Baumwollpflücker-Familie geboren und wuchs nach deren Übersiedlung nach New York im Vorort Harlem auf. Sie galt als ein Problemkind: "schwach in der Schule, aufmüpfig, riss mehrmals von zu Hause aus" (SZ, 30.9.2003). Schon früh lernte sie, sich alleine durchzuschlagen und verdiente mit verschiedenen Jobs (Hähnchen rupfen, ...