Die Olympiageschichte des amerikanischen Eisschnelläufers Dan Jansen könnte fast als Drehbuch für eine Tragödie dienen, wäre es da nicht bei den Spielen in Lillehammer in letzter Sekunde zu einem Happy-End gekommen. Ausschlaggebend für Jansens Rolle als "tragische Figur" der Winterspiele war nicht unbedingt sein zehn Jahre lang - bis zum 1.000-m-Erfolg von 1994 - vergeblicher Griff nach Gold, sondern der Tod seiner Schwester Jane kurz vor seinem ersten Olympiaauftritt 1988 in Calgary. Als er wenige Stunden vor dem Wettkampf die Nachricht erhielt, daß die Mutter von drei Kindern an Leukämie gestorben sei, wurde das 500-m-Finale für ihn zur Nebensache - und endete mit einem Sturz. Über 1.000 m ereilte ihn das gleiche Schicksal, nachdem er zuvor einige Tage bei seiner trauernden Familie verbracht hatte. "Der Traum Olympia wurde zuerst zum Alptraum und dann zum Trauma, das er nicht abzuschütteln vermochte", schrieb die Süddeutsche Zeitung über den tragischen Helden, der auch ...