Gerhard Mayer-Vorfelder wurde im April 2001 in Magdeburg als Nachfolger von Egidius Braun zum neunten Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewählt und wurde damit höchster Funktionär des mit rund 6,3 Millionen Mitgliedern größten Einzelsportverbandes der Welt. Für den einstigen Politiker und Finanzminister von Baden-Württemberg, "von jeher ein erzkonservativer und streitbarer CDU-Mann" (FR, 27.4.2001), erfüllte sich mit der Wahl ein berufliches Ziel. Er selbst, der schon seit vielen Jahren als einer der einflussreichsten und mächtigsten Männer im deutschen Fußball galt und sich einen Namen als Vordenker und Stratege machte, hatte das Amt als "Traumjob" und "ein Stück Erfüllung" bezeichnet.
Doch schon damals musste "MV", so sein griffiges und auch von ihm selbst gern gesehenes Kürzel und Markenzeichen, mit dem Makel leben, rein formal der DFB-Präsident mit dem geringsten Einfluss zu sein. Denn gleichzeitig vollzog der DFB auf dem Bundestag in ...