"Kaum ein anderer deutscher Radsportler hat nach der Wende den Bahnradsport in Deutschland so geprägt" wie Jens Lehmann, lautet das Urteil des Fachblattes Radsport (19.10.1999), das zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass der Leipziger nicht nur sportliche Schlagzeilen schreiben sollte. Lehmann erlebte einen der Höhepunkte seiner Karriere mit dem Gewinn der Goldmedaille in der Mannschaftsverfolgung bei den Olympischen Spielen 1992, seinen ersten Tiefpunkt musste der mehrfache Weltmeister (Einer- und Mannschaftsverfolgung) 1996 verkraften, als er nicht für die Sommerspiele in Atlanta nominiert wurde. 2000 in Sydney strafte Lehmann seine Kritiker Lügen, als er Gold mit dem Bahnvierer und Silber in der Einerverfolgung gewann. Der Traum von Olympia 2004 in Athen platzte, weil sich Lehmann 2003 bei der WM weigerte, gemeinsam mit den Berliner Fahrern im Bahnvierer an den Start zu gehen. Der zunächst suspendierte, dann begnadigte, aber schließlich für Athen nicht berücksichtigte Lehmann zeigte sich wenig selbstkritisch und unversöhnlich. Zum ...