Die Parallel-Snowboarderin Selina Jörg - Juniorenweltmeisterin von 2008 und mehrfache deutsche Meisterin - galt schon als die "ewige Vierte", da sie nach ihrem ersten Weltcup-Triumph als 19-jähriger Youngster bei internationalen Großereignissen mehrfach knapp das Siegerpodest verpasste. "Ob bei Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen - die Medaillen wurden stets anderen überreicht", schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung (6.2.2019) über die Allgäuerin, die zum Beispiel 2010 bei ihrem Olympiadebüt in Vancouver im Duell um Platz drei gestürzt war oder bei der WM 2015 hauchdünn den Sprung auf den Bronzerang verpasst hatte. Mit dem Gewinn der Silbermedaille bei ihren dritten Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang platzte dann endlich der Knoten. "Irgendwie musste ich erst so alt werden", so die inzwischen über 30-Jährige, "um in die Form meines Lebens zu kommen" (SZ, 26.2.2018). Und so ließ sie ihrer Sternstunde in Südkorea nicht nur zwei weitere Weltcupsiege folgen, ...