"Für Ferrari arbeitet man nicht, für Ferrari lebt man." Der Züricher Sport (3.9.1996) zitierte mit diesen Worten den italienischen Grafen Luca di Montezemolo, der seit dem 15. November 1991 als Präsident an der Spitze des traditionsreichen italienischen Autounternehmens steht und der es geschafft hat, Ferrari nach 21 Jahren wieder an die Spitze des Formel-1-Zirkus zu bringen. Unter der Ägide Montezemolos gewann Ferrari zwischen 2000 und 2010 insgesamt 14 Formel-1-WM-Titel, davon sechs Fahrer- und acht Konstrukteurstitel. Obgleich der Jurist auch in anderen Geschäftsbereichen sowohl umtriebig wie auch erfolgreich agierte, gingen die Meinungen in der Öffentlichkeit über Montezemolo dennoch weit auseinander. Auch politische Ambitionen wurden dem vierfachen Vater mit einem Privatvermögen von mehreren hundert Mio. Euro mehrfach nachgesagt. Als FOTA-Präsident, der Organisation der Formel-1-Teams, profilierte sich Montezemolo zudem als Widersacher zu FIA-Präsident Max Mosley und drohte mit der Neugründung einer eigenen Rennserie, die zugleich ...