Geburtstag: | |
Nation: | Estland |
von Gottfried Eberle
Arvo Pärt, geboren am 11.September 1935 in Paide/Estland, studierte seit 1958 am Konservatorium in Tallinn Komposition bei Heino Eller. Schon während des Studiums erregte Pärt Aufsehen mit seinem in Moskau und Leningrad erstmals gespielten Nekrolog für Orchester Nr. 5 (1960) auf die Opfer des Faschismus: Die erste serielle Komposition in und aus Estland fand in der sowjetischen Presse ein überaus negatives Echo. 1962 aber erhielt Pärt für Meie aed [Unser Garten] für Kinderchor und Orchester (Eno Raud, 1959), ein tonales Werk, und für das Oratorium Maailmaa samm [Der Schritt der Welt] (Enn Vetemaa, 1961) den 1.Preis beim Allunions-Wettbewerb für junge Komponisten in Moskau. 1963 absolvierte Pärt das Konservatorium. 1958–67 war er Tonmeister beim Estnischen Rundfunk; seither lebte er als freischaffender Komponist in Tallinn.
Sein Credo für Klavier, gemischten Chor und Orchester (1968) erregte wegen des geistlichen Gehalts Anstoß bei den Kulturbehörden, war für Pärt selbst aber aus stilistischen Gründen Krisen- und Endpunkt seiner ersten Schaffensphase, der er bis 1976 eine Zeit des Studiums mittelalterlicher Musik und des Schweigens folgen ließ, das er nur durch zwei Werke unterbrach: die 3.Symphonie (1971) und die ...