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Nation: | Ungarn |
von Hartmut Fladt
Béla Bartók, geboren am 25.März 1881 in Nagyszentmiklós/Ungarn [heute: Sînnicolau Mare/Rumänien], Sohn eines ungarischen Vaters (Béla, Direktor der Landwirtschaftlichen Schule) und einer deutschen Mutter (Paula, geb. Voit, Lehrerin). Seine kompositorische und pianistische Grundausbildung während der Schulzeit erhielt er in Pozsony [Preßburg, nach 1918: Bratislava]; das Studium beider Fächer absolvierte er in Budapest 1899–1903 bei dem Liszt-Schüler Ištván Thomán (Klavier) und dem Brahms-Schüler Johann Koessler (Komposition). Die aus einem nationalromantischen Impuls heraus begonnene Beschäftigung mit ungarischer „Volksmusik“ nahm schon früh (1904) wissenschaftlichen Charakter an; zusammen mit Zoltán Kodály sammelte und erforschte Bartók ab 1905 systematisch die Bauernmusik der Völker der Donaumonarchie, dehnte seine Forschungsreisen bis nach Nordafrika (Oase Biskra, 1913) und in die Türkei (1936) aus. Als einer der Begründer der Ethnomusikologie publizierte er Bücher, Einzeluntersuchungen und Essays. 1907 übernahm Bartók eine Klavier-Professur an der Budapester Akademie. Kompositorische, folkloristische, pianistische und pädagogische Ambitionen verknüpfend, schrieb Bartók zahlreiche Lehrwerke, von Für Kinder (1908/09) bis zum Mikrokosmos (1926/39), der Klavier- und Kompositions-Schule zugleich ist. Kompositorische Mißerfolge im offiziellen, von „verkommenen Halbjunkern“ (Bartók) gelenkten Musikleben veranlaßte eine Künstlergruppe 1911 zur ...