Geburtstag: | |
Nation: | Italien |
von Joachimr Noller
Claudio Ambrosini, geboren am 9.April 1948 in Venedig, ist in den kulturellen Traditionen und Lebensformen seiner Heimatstadt tief verwurzelt. Sein Vater, ein Kunstmaler, machte ihn auf die bildende Kunst aufmerksam, die für den jungen Komponisten zur Inspirationsquelle wurde. 1967 schrieb er sich im Konservatorium „Benedetto Marcello“ ein und belegte in einem „wilden“ Studium – es mangelte an einer zeitgemäßen Förderung junger Komponisten – verschiedene Fächer: Theorie, Gitarre, Komposition, alte Instrumente und elektronische Musik. Jahrelang lebte er zurückgezogen, experimentierte in seinem insularen Laboratorium, ohne großes Aufsehen zu erregen. Das Padovaner Centro di Sonologia Computazionale bot ihm die Möglichkeit, sich (seit 1976) mit den neuesten Möglichkeiten der Computer-Musik auseinanderzusetzen.
1979 gründete er das „Ex Novo Ensemble“, das sich unter seiner Leitung auf Kompositionen ungewöhnlicher Besetzung, vor allem aber jüngerer Herkunft spezialisierte und alsbald – durch zahlreiche Engagements in vielen Ländern Europas – einen internationalen Ruf erworben hat. Inzwischen kamen auch Ambrosinis eigene Werke auf Musik-Festivals oder in Rundfunkanstalten zur Aufführung, er erhielt Kompositionsaufträge der Biennale von Venedig, der RAI, des WDR, des französischen Kulturministeriums und anderer Institutionen. In Luigi Nono fand er einen großen Förderer und ...