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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Monika Fürst-Heidtmann
Stand: 01.06.2012
Conlon Nancarrow, geboren am 27. Oktober 1912 in Texarkana/Arkansas, gehört zu jenen amerikanischen Einzelgängern, denen die Musik des 20. Jahrhunderts entscheidende Impulse verdankt. Früh erhielt der Sohn eines Kaufmanns Klavierunterricht, der jedoch nur wenig Interesse weckte. Er zog die Trompete vor, spielte in Orchestern mit, entdeckte den Jazz und begann mit etwa 15 Jahren zu komponieren. In den Jahren 1929–32 besuchte er zeitweilig das Cincinnati Conservatory in Ohio. 1933–35 nahm er in Boston Privatstunden bei Roger Sessions, Walter Piston und Nicolas Slonimsky sowie am Malkin Conservatory Dirigierunterricht bei Arthur Fiedler, blieb aber im wesentlichen Autodidakt. Er schlug sich mit verschiedenen Tätigkeiten durch, versuchte sich als Orchesterdirigent und komponierte gelegentlich fürs Theater. 1937–39 nahm er als Mitglied der Abraham Lincoln-Brigade am Spanischen Bürgerkrieg teil. Als ihm aufgrund dessen nach seiner Rückkehr in die USA der Pass entzogen werden sollte, übersiedelte er nach einem Aufenthalt in New York 1940 nach México D.F. [Mexiko-Stadt] und erwarb 1955 die mexikanische Staatsbügerschaft.
Nahezu 40 Jahre lang komponierte Nancarrow dort in selbstgewählter Isolation fast ausschließlich für das Player Piano (Selbstspielklavier, ein ...