Geburtstag: | |
Nation: | Russland |
von Detlef Gojowy
Dmitrij Nikolaevič Smirnov, geboren am 2.November 1948 in Minsk in eine Opernsänger-Familie. Er verlebte seine Kindheit in Mittelasien: in Ulan-Ude in der Autonomen Burjatischen Republik und der kirgisischen Hauptstadt Frunze, wo er seine musikalischen Studien begann. 1967–72 studierte er am Moskauer Konservatorium, das er 1972 in der Kompositionsklasse von Nikolaj Sidel'nikov absolvierte. Instrumentation belegte er bei Edison Denisov und Analyse bei Jurij Cholopov; neben diesem – offiziellen – Studium kam er 1970 in Kontakt mit dem in Rumänien gebürtigen Komponisten und Theoretiker Philipp Mojseevič Herşcovici (1906–1989), einem 1939 aus Wien geflohenen Schüler Bergs und Weberns, der – obschon öffentlich zu völliger Wirkungslosigkeit verurteilt, vom Komponistenverband ausgeschlossen und als feindliche „Unperson“ betrachtet – auf die sowjetische Nachkriegs-Avantgarde und ihre Webern-Begeisterung von größtem Einfluß war: Ihre namhaftesten Vertreter, z.B. Alfred Schnittke, Andrej Volkonskij, Viktor Suslin und so auch Dmitrij Smirnov, waren Privatschüler seiner Lektionen, in denen er sich hauptsächlich analytisch mit dem Werk Beethovens auseinandersetzte. Über ihn verfaßte Smirnov 1989 eine Monographie (Kniga o Gerškoviče, Ms.).
1973–80 arbeitete er als Redakteur am Verlag Sovetskij Kompozitor und seitdem als freischaffender Komponist in Moskau. Smirnov ...