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Nation: | Schweiz |
von Rudolf Stephan
Edward Staempfli (Stämpfli), geboren am 1.Februar 1908 in Bern als Sohn eines bekannten Verlegers. Er besuchte 1922–27 die Kantonsschule in Trogen/Appenzell, studierte zunächst Medizin in Bern, ging jedoch schon 1929 nach Köln, um bei Wilhelm Maler und bei Philipp Jarnach Komposition zu studieren. Ende 1930 übersiedelte er nach Paris, um seine Studien bei Paul Dukas fortzusetzen. Hier fand er Anschluss an „Le triton“, eine zwanglose Organisation zur Aufführung neuer Kammermusik, deren Spiritus rector seit 1932 der früh verstorbene französische Komponist Pierre-Octave Ferroud (1900–1936) war. Diese Komponistengruppe, die sich teilweise schon früher zusammengeschlossen hatte, nannte sich „École de Paris“, war aber tatsächlich in keinem Sinn eine „Schule“. Es war vielmehr eine betont internationale Gruppe von Einzelgängern, der (neben Ferroud) der Rumäne Marcel Mihalovici, der Ungar Tibor Harsányi, der Schweizer Conrad Beck, der Österreicher Alexander Spitzmüller, der Pole Alexander Tansman, der Russe Alexander Tcherepnin und eben Staempfli (als Jüngster) angehörten.
In Paris erlebte Staempfli, vielfach selbst als Pianist tätig, seine ersten Aufführungen in repräsentativem Rahmen. Paris war der rechte Ort für einen jungen Musiker, der Debussy über alles verehrte, aber ...