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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Joachim Noller
Stand: 01.12.2007
Ezra Loomis Pound, geboren am 30. Oktober 1885 in Hailey/Idaho (USA), wuchs in ein Elternhaus hinein, das ihm die gesellschaftliche Wertstellung des Geldes (der Vater arbeitete u.a. im Münzamt) stets vor Augen hielt. Ezra reagierte einerseits mit hyperkulturellen Anstrengungen, die ihn an die Wurzeln menschlicher Geistestätigkeit führen sollten; zum andern entwickelte sich jener militante Antikapitalismus, der ihn schließlich in die Arme Mussolinis trieb, obwohl seine politisch-ökonomischen und ästhetischen Vorstellungen dem Faschismus in vielem widersprachen. Pound studierte Sprachwissenschaften, komparatistisch und romanistisch, bevor er 1908 auf besagter Wurzelsuche nach Europa ging, sich zunächst in London niederließ und als Schriftsteller bald Anerkennung fand.
Seit ca. 1915 entstanden die Cantos, ein grandioses Poem, work in progress, in dem der Autor – auf zahlreiche Ereignisse und Gestalten der Geschichte anspielend – ein mehrsprachiges Kaleidoskop menschlichen Bewusstseins auszubreiten begann. In London begegnete er zwei Frauen, die ihm später in einer ménage à trois zur Seite standen: der Malerin Dorothy Shakespear, die um den 1. Weltkrieg mit ihm in der vortizistischen Kulturbewegung in Erscheinung trat, sowie der Geigerin ...