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Nation: | Deutschland |
von Ulrike Liedtke
Gerd Domhardt, geboren am 19. Februar 1945 in Wolmirstedt (bei Magdeburg) als Sohn einer Schneiderin und eines Glasbläsers, wuchs in Schlesingerneundorf in Thüringen auf. Domhardt erhielt Geigenunterricht und studierte 1963–68 an der Martin Luther-Universität in Halle/Wittenberg Musikwissenschaft (bei Walther Siegmund-Schultze), Musikerziehung (bei Siegfried Bimberg) und Germanistik. 1963–73 gehörte er den Hallenser Madrigalisten an. 1969–73 war er Lektor für Chormusik am Deutschen Verlag für Musik Leipzig. 1973 nahm er ein dreijähriges Meisterschülerstudium an der Akademie der Künste zu Berlin bei Ruth Zechlin auf. Seither übten Werke der westeuropäischen Avantgarde einen starken Einfluss auf seine Kompositionen aus.
Ende der 1970er-Jahre gründete Domhardt, der freischaffend in Halle lebte, mit den Komponisten Hans-Jürgen Wenzel (Halle), Günther Eisenhardt (Dessau) und Thomas Müller (Magdeburg) die in der DDR einmalige Kinder-Komponistenklasse Halle zur Förderung junger Talente. Begabte Kinder konnten ab ihrem siebten Jahr diese auf ein Musikstudium zielende Spezialausbildung beginnen; darunter waren die Komponisten Annette Schlünz und Sebastian Stier sowie der Dirigent Roland Kluttig. 1980 initiierte Domhardt im Händelhaus Halle eine Konzertreihe mit dem Titel „Annäherung – Neue Musik im Gespräch“, die er bis zu seinem Tode künstlerisch ...