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Nation: | Deutschland |
von Felicitas Walter Reinhard Schulz
Stand: 01.01.2024
Hans-Joachim Hespos, geboren am 13. März 1938 in Emden/Ostfriesland, war einer der entschiedensten und konsequentesten Außenseiter des bundesdeutschen Musiklebens. Nach dem Abitur schloss er ein pädagogisches Studium ab und arbeitete im Schuldienst. Musikalische Kenntnisse erwarb er sich vorwiegend autodidaktisch. für cello solo (1964) war die erste Komposition, die er in sein Werkverzeichnis aufnahm. Die radikal dichte Expressivität der Musik sowie die großen, erfindungsreich verbalisierten Anforderungen an die Interpreten wiesen Hespos als genuin eigenständigen, extreme Positionen beziehenden Komponisten innerhalb der Avantgarde aus. Die Spieler bewegen sich in Grenzsituationen des Ausdrucks, des Spiels; die Sprengung der Norm, des vom Apparat Normierten, sucht in dieser radikalen Selbstentäußerung die »Hoffnung aufs Neu-Mögliche«. Hörgewohnheiten werden unterlaufen und hintertrieben, in weit gespannter Dynamik zwischen exaltiertem Ausbruch und Zonen der Erschlaffung zerstückt. Jede Aufführung wurde zur schöpferischen Provokation, vor allem die großen musiktheatralischen Arbeiten das triadische ballett (nach Oskar Schlemmer, 1976), das satirische Opernspektakel itzo-hux (nach Aldous Huxley, 1980/81) sowie a r a, bühnenTATEN (1985/86).
1967 gewann Hespos den Kompositionspreis der Stichting Gaudeamus; 1968 wurde er mit dem 1. Preis der Fondation Royaumont, Paris, ...