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Nation: | Deutschland |
von Monika Fürst-Heidtmann
Hans-Joachim Koellreutter, geboren am 2. September 1915 in Freiburg/Br., studierte 1934–36 an der Hochschule für Musik in Berlin Flöte (bei Gustav Scheck), Tonsatz (bei Kurt Thomas) sowie Dirigieren (bei Kurt Thomas) und nahm an Kursen von Paul Hindemith teil. 1936–37 schloss er sein Flötenstudium bei Marcel Moyse am Genfer Konservatorium mit dem Konzertexamen ab. 1937 beendete er seine Dirigenten-Ausbildung bei Hermann Scherchen mit einem Examen in Budapest. Weil er mit jüdischen Musikern wie Darius Milhaud u.a. musiziert hatte, wurde er aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen. Für die deutsche Kultur „nicht tragbar“, ging Koellreutter 1937 nach Brasilien.
Dort entfaltete er als Interpret und Komponist sowie vor allem als Pädagoge und Organisator Aktivitäten, durch die er einen immensen Einfluss auf mehrere Generationen brasilianischer Musiker – auch der populären Richtung – ausübte. 1938–40 war Koellreutter Dozent für Musiktheorie und Komposition am Conservátorio Brasileiro de Música in Rio de Janeiro. Neben der Leitung des Musica viva-Programms am Rundfunk in Rio (1939–42) gründete er nach dem Vorbild Scherchens 1939 die Gruppe „Musica viva“ und 1940 eine Zeitschrift gleichen Namens. Sie entwickelten sich unter ...