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Nation: | Deutschland |
von Holger Groschopp Peter Petersen
Stand: 01.12.2012
Hans Werner Henze, geboren am 1. Juli 1926 in Gütersloh, gehört zu jener Generation von Deutschen, deren Kindheit und Jugend durch den »Nationalsozialismus« entscheidend geprägt waren. Wichtiger als der frühe Klavierunterricht in Bielefeld und das 1942 an der Staatsmusikschule Braunschweig begonnene Studium waren für ihn die konkreten Erfahrungen von Faschismus und Krieg. Sein Vater, ein nazistischer Dorfschullehrer und begeisterter Kriegsfreiwilliger, stieß ihn ebenso ab wie das Wüten der SS in Braunschweig gegen nicht angepasste Jugendliche. Im letzten Kriegsjahr wurde der 18jährige zu Arbeits- und Militärdienst eingezogen und gelangte 1945 in englische Kriegsgefangenschaft. Zwölf Jahre Nazi-Erfahrung haben Henze zum Antifaschisten gemacht.
Die Nachkriegsjahre begannen mit einem Kompositionsstudium bei Wolfgang Fortner in Heidelberg, verbunden mit eigener Kompositionstätigkeit. Der Erfolg stellte sich sofort ein: Aufgrund der Uraufführung seines Kammerkonzerts (1946) beim ersten Internationalen Ferienkurs für Neue Musik in Schloss Kranichstein bei Darmstadt wurde Henze vom Schott-Verlag unter Vertrag genommen. Zwar gab es auch »Durchfälle« und Skandale um Henze-Aufführungen (König Hirsch, 1953/55; Maratona, 1956), aber mit den Balletten bzw. Opern Der Idiot (1952), Elegie für junge ...