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Nation: | Brasilien |
von Frederik Schulze
Stand: 01.06.2015
Heitor Villa-Lobos, geboren am 5. März 1887 in Rio de Janeiro in eine kleinbürgerliche Familie mit spanisch-portugiesischen Wurzeln. Früh erhielt er Cello- und Klarinettenunterricht vom Vater, der 1899 gestorben ist, lernte Saxophon und Gitarre spielen. Er nahm Privatunterricht bei den Cellisten Benno Niederberger und Francisco Nascimento, in Harmonielehre bei Agnelo França, studierte Vincent dʼIndys »Cours de composition musicale« und Berliozʼ Instrumentationslehre. Prägend wurde der Kontakt mit dem Choro, der Populärmusik Rios um 1900. Villa-Lobos musizierte in Choro-Gruppen und wurde mit Improvisation vertraut, spielte als Cellist in verschiedenen Ensembles und Orchestern. 1905–12 unternahm er Reisen durch Brasilien, lernte populäre und indigene Musik kennen; allerdings sind nur zwei dieser Reisen (1908 und 1911/12) historisch gesichert, denn Villa-Lobos kultivierte ein selbstbewusstes Schelmentum, das die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit bewusst verwischte. 1913 heiratete er die Pianistin Lucília Guimarães.
1915 gab Villa-Lobos sein erstes Konzert mit eigenen Werken, Klavierstücken und Liedern. 1917 lernte er Darius Milhaud, 1918 Arthur Rubinstein kennen. 1922 nahm Villa-Lobos an der Woche der modernen Kunst in São Paulo teil, die als Wendepunkt gilt. Hier artikulierte sich erstmals ein ...