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Nation: | Deutschland |
von Winfried Lüdemann
Stand: 01.10.2010
Hugo Distler, geboren am 24. Juni 1908 in Nürnberg, wuchs als uneheliches Kind der Schneiderin Helene Distler und des Fabrikanten August Roth bei den Großeltern mütterlicherseits auf, nachdem seine Mutter ihn als Vierjährigen verlassen hatte und in die USA ausgewandert war. Die musikalische Begabung des Jungen wurde erst zu Beginn der Schulzeit erkannt, dann aber ermöglichten die Großeltern ihm einen gründlichen privaten Musikunterricht.
Nach dem Abitur 1927 entschied sich Distler am Leipziger Konservatorium zunächst für ein Dirigierstudium, wechselte jedoch 1928 auf den Rat seines späteren Mentors Hermann Grabner die Fachrichtung, um bei Günther Ramin (Orgel) und Friedrich Högner (Liturgisches Orgelspiel), zwei bedeutenden Vertretern der „Orgelbewegung“, sowie Klavier bei Carl Adolf Martienssen und Komposition bei Grabner zu studieren.
Der Tod des Stiefgroßvaters 1930 zwang Distler dazu, sein Studium vorzeitig abzubrechen. Im Jan. 1931 nahm er eine Organistenstelle an St. Jakobi in Lübeck an. Die dort befindliche Stellwagen-Orgel inspirierte ihn bald zu eigenen Kompositionen. Grundlegende kompositorische Impulse gingen außerdem von der Zusammenarbeit mit dem „Lübecker Sing- und Spielkreis“ und der Berührung mit den Idealen der Singbewegung wie auch der liturgischen ...