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Nation: | Griechenland |
von Reinhard Schulz
Iannis Xenakis, geboren am 29. Mai 1922 in Braila/Rumänien, war griechischer Abstammung und besaß die französische Staatsbürgerschaft. Dieses Moment des Übergreifenden, Brückenschlagenden scheint maßgeblich sein schöpferisches Denken geprägt zu haben – von der reichen Volksmusik der unteren Donau-Region und den byzantinischen Einflüssen, die er in seinen ersten zehn Lebensjahren kennenlernte, über den orthodoxen Kulturkreis in Griechenland, wohin die Familie 1932 zurückgekehrt war. Dort schloss er sich in den 40er-Jahren den Widerstandsgruppen an, wurde am 1. Januar 1945 schwer im Gesicht verletzt und später in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Sein musikalisches Weltbild reichte schließlich bis zur kulturellen Universalität von Paris, wo Xenakis seit 1947 lebte.
Noch in Athen hatte Xenakis neben Musik am Polytechnikum zu studieren begonnen (Ingenieurdiplom 1947); 1948–60 arbeitete er als Assistent bei Le Corbusier: Mitwirkung bei Architekturprojekten wie dem Kloster La Tourette; 1958 entwarf er den Philips-Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel – auf Berechnungsgrundlagen seiner Komposition Metastasis (1954, UA Donaueschingen 1955). In Paris besuchte er 1950–53 das Konservatorium und studierte dort bei Olivier Messiaen, daneben in Gravesano bei Hermann Scherchen. Als Basis für sein kompositorisches ...