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Nation: | Frankreich |
von Birgit Meilchen und Tobias Widmaier
Stand: 01.04.2006
Jean Wiéner, geboren am 19.März 1896 in Paris als drittes von sechs Kindern. Der aus Wien stammende Vater Henry Wiéner, zum Katholizismus konvertierter Jude, leitete mehrere Bank- und Industrieunternehmen. Von der Mutter Mathilde, geb. Rosenfeld, gingen die frühesten musikalischen Anregungen aus. Ersten Klavierunterricht erhielt er bei Gabriel Fauré. Von 1912 bis zum Beginn des 1.Weltkriegs studierte Wiéner am Pariser Konservatorium (bei Paul Brand Klavier, Kontrapunkt bei André Gédalge). 1915 zur Luftwaffe einberufen, wurde er kurz vor Kriegsende aus gesundheitlichen Gründen ausgemustert.
Der ausgebildete Konzertpianist erlangte Popularität in der 1921 vom Kreis um die „Groupe des Six“ zum Stammlokal erkorenen „Bar Gaya“, dem späteren „Le Bœuf sur le toit“. Dort begeisterte er, von dem Afroamerikaner Vance Lowry (Banjo und Saxophon), manchmal am Schlagzeug von Jean Cocteau begleitet, mit vom frühen Jazz inspirierter Musik. Entsprechende Einflüsse weisen Kompositionen aus dieser Zeit auf (Sonatine syncopée, 1921; Trois Blues chantés, 1923). Die „Concerts Wiéner“, Ende 1921 ins Leben gerufen, stellten für einige Jahre das wohl bedeutsamste Forum für zeitgenössische Musik in Paris dar. Wiéner zählte ...