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Nation: | Argentinien |
von Thomas Beimel
Stand: 15.08.2014
Jorge Horst, geboren am 26. April 1963 in Rosario (Argentinien). Nach autodidaktischem Beginn studierte er 1984–89 privat bei Francisco Kröpfl und ergänzte diese Studien durch Unterricht bei Gerardo Gandini, Carmelo Saitta und Jorge Molina. Für sein kompositorisches Denken erhielt er von dem Musikwissenschaftler Omar Corrado, der Kunsthistorikerin María Zulema Amadei, dem Musikkritiker Federico Monjeau und dem Akustiker Federico Miyara richtungsweisende Anregungen.
Seine Grundhaltung bezeichnet Horst mit dem Begriff der Akratie, einer Form der Anarchie, die für ihn die grundsätzliche Ablehnung jedweder als referentiell verstandenen Autorität mit einschließt. In seinem emblematischen Werk Akratos für Kammerorchester (2002) gestaltet er dieses Ideal als musikalische Allegorie: Die prägnanten, kollektiv vorgetragenen Klanggesten, ungleichmäßig wiederholt und im Detail subtil variiert, lassen keine Rückschlüsse auf kulturelle Bezüge oder ästhetische Vorbilder zu. Auf die Tradition des Tangos, der außer in Buenos Aires und Montevideo auch in Rosario entstand, nahm er bislang in einer Reihe von Werken Bezug, u.a. in Ronca maldición [Heiserer Fluch] für Bassklarinette, Fagott, Horn, Viola, Violoncello und Kontrabass (2003) sowie in barro sublevado [Rebellischer Schlamm] für Klavier (2003).
Wichtige Impulse für seine musikalische Ästhetik ...