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Nation: | Ukraine |
von Detlef Gojowy
Leonid Aleksandrovič Grabovskij, geboren am 28.Januar 1935 in Kiev [Kiew], absolvierte zunächst 1951–56 ein Studium der Ökonomie und studierte dann seit 1956 am Kiever Konservatorium bei Lev Revuckij Kontrapunkt, Fuge und Komposition und bei Boris Ljatošinskij Instrumentation und Komposition. 1966 trat er dort in eine Aspirantur ein und lehrte 1966–68 theoretische Fächer. Seit 1969 freischaffend, lebt er seit 1982 in Moskau teilweise von berufsfremder Tätigkeit. Sein Melodram La Mer nach dem Poem „See-Marken“ von Saint-John Perse wurde 1971 zur Aufführung bei der niederländischen Gaudeamus-Woche ausgewählt.
Zusammen mit Valentin Sil'vestrov, Vladimir Zagorcev und Vitalij Godziacki gehörte Grabovskij zu den namhaften Vertretern der durch eigene Zwölftontechniken hervortretenden Kiever Nachkriegsavantgarde. Zu seinen Werken zählen die Kammeropern Der Bär (1963) und Der Heiratsantrag (1964) nach Čechov, Kammer- und Orchesterkompositionen wie auch theoretische Arbeiten und Übersetzungen der Schriften Hans Jelineks, Ernst Křeneks, Wlodzimierz Kotońskis, Józef Chomińskis und Karlheinz Stockhausens. Zur Vertonung reizte ihn u.a. die Lyrik von Vladimir Majakovskij, Velemir Clebnikov, Rainer Maria Rilke, altrussischer Dichter und von Helmut Heißenbüttel.