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Nation: | Schweiz |
von Thomas Gartmann
Stand: 15.03.2007
Martin Derungs, geboren am 12.Mai 1943 in Chur, erhielt seine erste musikalische Förderung durch seinen Vater, der Volksschullehrer, Chorleiter und katholischer Kirchenmusiker war. Schon als Kind begann er zu komponieren, brach dann ganz „unschweizerisch“ vorzeitig die Schule ab, studierte in Zürich und Basel Orgel, Klavier und Musiktheorie und ging darauf 1967–71 als DAAD-Stipendiat zu Günter Bialas nach München. Mit der zerbrechlich wirkenden Komposition quasi… für Violine und Cembalo (1969) trat er beim Schweizer Tonkünstlerfest 1970 in Lugano erstmals an die Öffentlichkeit. 1971–74 arbeitete er als Redakteur bei der Deutschen Welle in Köln. Seither lebt er als freischaffender Komponist und Cembalist in Zürich und Bibbona/Livorno, seit 1991 zeitweilig in Berlin.
Nach vorwiegend kammermusikalischen kompositorischen Anfängen im Avantgarde-Bereich führte ihn sein politisches Engagement 1974 zu seinem ersten Vokalwerk Canto (nach Pablo Neruda). 1977–87 wirkte er als Programmgestalter des progressiv-innovativen Musikkollegiums Zürcher Oberland, 1979–84 als Präsident der Musikerkooperative Schweiz und 1980–89 als Stiftungsrat des Künstlerhauses Boswil, wobei er diese kulturpolitischen Engagements als Selbsthilfe versteht, um nicht Opfer des Musikbetriebs zu werden. So war er 1993–96 Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins. 1994–2006 war er Mitglied ...