Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Brasilien |
von Frederik Schulze
Stand: 01.07.2010
Mozart Camargo Guarnieri, geboren am 1. Februar 1907 in Tietê, einer Stadt im Bundesstaat São Paulo, wuchs als Kind italienischer Einwanderer auf. Musikunterricht bekam er von den Eltern, später von Privatlehrern. 1923 übersiedelte die Familie nach São Paulo, wo er 1925–26 Klavierunterricht bei Antônio de Sá Pereira und 1927–31 privaten Kompositionsunterricht bei Lamberto Baldi erhielt. 1927–32 gab er selbst Klavierunterricht am Konservatorium. Das Jahr 1928 stellte für Guarnieri insofern einen Wendepunkt dar, als er den einflussreichen Schriftsteller Mário de Andrade kennenlernte, der ihm zum Vorbild werden sollte. Andrade gehörte dem brasilianischen Modernismus an, einer avantgardistischen Kunstrichtung, die zwar auf den Futurismus und somit auf Einflüsse aus Europa zurückgriff, gleichzeitig aber das Vorbild Europa ablehnte und unter Bezug auf indigene und populäre Elemente eine neue Nationalkultur propagierte.
Mit einer Studie über afrobrasilianische Musik gewann Guarnieri ein Stipendium für Paris, wo er sich 1938–39 aufhielt. Hier nahm er Kompositionsunterricht bei Charles Koechlin und lernte Orchesterleitung bei François Rühlmann. Bekanntschaften kamen u.a. mit Darius Milhaud, Nadia Boulanger und Charles Münch zustande. 1942–43 folgte ein sechsmonatiger USA-Aufenthalt auf ...