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Nation: | Deutschland |
von Vera Grützner
Ottmar Gerster, geboren am 29. Juni 1897 in Braunfels/Lahn, entstammt einer Arztfamilie. Früh erhielt er Klavier- und Geigenunterricht. Sechzehnjährig übersiedelte er nach Frankfurt/Main und wurde von Ferdinand Kaufmann (Violine) und Bernhard Sekles (Theorie, Tonsatz) privat unterwiesen. Die Studien wurden 1916 durch den Militärdienst unterbrochen und nach dem Krieg am Hoch'schen Konservatorium in den Fächern Violine (Adolf Rebner) und Komposition (Bernhard Sekles) fortgesetzt. Nach dem Studium (1920) war Gerster überwiegend interpretatorisch tätig, als Konzertmeister in den Kurkapellen Nauheim und Bad Homburg und ab 1923 als Solobratscher des neu gegründeten Frankfurter Symphonieorchesters. Daneben konzertierte er als Bratscher im Lenzewski-Quartett. Zum frühen Werkkreis gehören Lieder, Klavierstücke und Kammermusikwerke für Streicher. Für sein Divertimento für Violine und Viola (1925) erhielt er den Kompositionspreis des Schott-Verlages Mainz.
An der neu eröffneten Folkwang-Schule Essen bot sich ihm 1927 die Möglichkeit der Lehrtätigkeit in den Fächern Violine, Viola, Theorie und Tonsatz, die er – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – bis 1947 ausübte. Sein kompositorisches Œuvre erweiterte sich um konzertante und symphonische Werke, um Chöre und Kantaten. Die Vokalwerke entstanden in enger Verbindung zu sozialdemokratisch orientierten Arbeitergesangvereinen bzw. ...