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Nation: | Deutschland |
von Kristina Wille
Stand: 01.03.2005
Reiner Bredemeyer, geboren am 2. Februar 1929 in Velez/Kolumbien als Kind deutscher Eltern, wuchs seit seinem vierten Lebensjahr in Breslau auf. 1944 wurde er zum Militärdienst eingezogen und geriet kurzzeitig in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seit 1945 lebte er in München, wo er an der Akademie für Tonkunst bei Karl Höller Komposition studierte. Bedeutsamer für seine kompositorische Entwicklung war 1946 die Begegnung mit Karl Amadeus Hartmann und der regelmäßige Besuch von Proben der „Musica viva“-Reihe, durch die er während der Nazi-Diktatur kaum zugängliche Musik des 20. Jahrhunderts kennen lernte. Von der politisch restaurativen Entwicklung Westdeutschlands enttäuscht, übersiedelte Bredemeyer 1954, auf Einladung Paul Dessaus und im Glauben an bessere Grundvoraussetzungen für die „gesellschaftliche Umfunktionierung von Musik“ (Hanns Eisler), in die DDR. Sein erstes dort entstandenes textgebundenes Stück ist die Kantate Ich kam hierher um zu singen (nach Pablo Neruda, 1955/56). Bald musste er jedoch erfahren, dass die staatspolitischen Restriktionen künstlerischer Arbeit in der DDR der 50er-Jahre auch seine eigenen ästhetischen Konzepte betrafen. Die in dem Buch „Musik im Zeitgeschehen“ von Ernst Hermann Meyer – einem der führenden Musikfunktionäre der DDR ...