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Nation: | Deutschland |
von Max Becker
Rudolf Wagner-Régeny, geboren am 28.August 1903 als Sohn eines Kaufmanns in der siebenbürgischen Kleinstadt Reghin/Rumänien, wurde musikalisch von der Buntheit des transsilvanischen Vielvölkerstaats geprägt: von rumänischen, ungarischen und deutschen Volksliedern, von Hausmusik, Stadtkapelle, Kirchen- und Zigeunermusik, Gitarre, Zymbal, Zither und Grammophon. Nach privatem Musikunterricht begann er 1919 ein Klavierstudium in Leipzig, das er 1920, verbunden mit Chor- und Orchesterdirigieren, in Berlin fortsetzte. Nach dem Examen 1923 heiratete er die Malerin und Bildhauerin Léli Duperrex, wirkte als Stummfilmbegleiter und Kaffeehauspianist und später als Ballettrepetitor und Chorleiter an der großen Volksoper. 1926–29 war er Pianist, Komponist und Kapellmeister der reisenden Kammertanzbühne Rudolf von Labans. Sechs zwischen 1923 und 1932 geschriebene Kurzopern machten ihm einen Namen.
Nach 1933 blieb er, obschon seine Frau als Halbjüdin gefährdet war, in Berlin – hauptsächlich, weil eine vielversprechende Zusammenarbeit mit Caspar Neher begann, nach dessen Libretti Wagner-Régeny vier Opern verfaßte; so Der Günstling (1932/35), der dem 32jährigen beträchtlichen Ruhm brachte. Es folgten (mit Neher) Die Bürger von Calais (1936/38), Johanna Balk (1939/41) und Persische Episode (1950). Die drei in der Nazizeit entstandenen Opern enthalten, historisch verpackt, ...