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Nation: | Argentinien |
von Claus-Henning Bachmann
Silvia Fómina, geboren am 31. Oktober 1962 in Buenos Aires, hat sich von jeher fremd in Argentinien gefühlt, das ihr, die mütterlicherseits in dritter Generation von russischen Einwanderern abstammt, keine Heimat ist. 1989 war sie für zwei Jahre Stipendiatin des DAAD; im gleichen Jahr wurde sie – ein fortwirkender musikalischer Wendepunkt in ihrem Leben – von György Ligeti als Privatschülerin angenommen. 1994 arbeitete sie als Artist-in-residence zunächst in Woodside, dann in Saratoga/California, 1997 erst in Peterborough/New Hampshire, anschließend wieder in Saratoga. In Kalifornien lernte sie – zweiter Wendepunkt – Jonathan Treitel kennen, einen Physiker, Sohn jüdischer Emigranten; er ist Hauptautor der im Entstehen begriffenen Oper Shah Mat, in die ihre Sieben Vespern (1990ff.) münden werden.
Vorstufen der Oper sind Kammerversionen („Miniaturen“) als eigenständige Stücke (UA von Ouvertüre und Endspiel in Witten 2000). Reisen nach Afrika, zu den Pygmäen des zentralafrikanischen Regenwalds, und später u.a. nach Thailand und Bali fundierten die zuvor aus musikethnologischer Forschung in Paris gewonnenen Höreindrücke: abseits jeglicher „folkloristischen“ Nachahmung, vielmehr zur Gewinnung einer „mehrdimensionalen Kontinuität“, bestimmt durch polyrhythmische Überlagerungen unterschiedlicher Patterns.
Vespern: der Titel des Zyklus nimmt Bezug auf Monteverdis ...