Vagn Holmboe

Vagn Holmboe, geboren am 20. Dezember 1909 in Horsens (Dänemark) als Sohn eines Lackfarben-Fabrikanten, entstammt einem musikliebenden Elternhaus. 1925 bewarb er sich um einen Studienplatz an Det Kongelige Musikkonservatorium in Kopenhagen. Dort hielt man seine musiktheoretischen Kenntnisse zunächst für unzureichend, doch als Carl Nielsen, der Direktor, ein Streichquartett des 15jährigen Schülers sah, verfügte er dessen Aufnahme. Holmboes Hauptfachlehrer wurden der Palestrina-Forscher Knud Jeppesen, der ihm das kontrapunktische Denken beibrachte, und Finn Høffding, ein der deutschen Jugendmusikbewegung nahestehender und der Volksmusik verbundener Komponist und Musiktheoretiker.

1930 ging Holmboe nach Berlin, wurde Kompositionsschüler von Ernst Toch an der Hochschule für Musik und lernte die rumäniendeutsche Pianistin Meta May Graf kennen, die er 1933 heiratete. Anschließend reiste das junge Paar durch Transsylvanien, um Gesänge und Tänze der Hirten und Bergbauern aufzuzeichnen. Eine Typhus-Erkrankung hinderte den Komponisten jedoch, auch in der Türkei und in arabischen Ländern Feldforschung zu betreiben. 1935 kehrte Holmboe nach Dänemark zurück, wo er seine musikethnologischen Studien fortsetzte und Rufe von Straßenhändlern in Kopenhagen, auf Jütland und den Färöer-Inseln sammelte, die er später in dem Band Danish Street ...