Geburtstag: | |
Nation: | Frankreich |
von Michael Kurtz
Vinko Globokar, geboren am 7.Juli 1934 in Anderny/Frankreich, wuchs in Tucqueugnieux auf, einem von slowenischen Emigranten geprägten Dorf im lothringischen Bergbaugebiet. Die Eltern waren Slowenen. Der Vater arbeitete als Bergmann und sang im slowenischen Dorfchor. Globokar hörte slowenische Volksmusik, erhielt Klavierstunden bei einem slowenischen Lehrer – und wurde in der Schule mit der französischen Sprache und Kultur vertraut: Das Spannungsfeld zwischen zwei Kulturen prägte seine Kindheit.
1947 kehrte die Familie nach Jugoslawien in die Nähe von Ljubljana zurück, wo Globokar seit 1949 am Konservatorium Posaune studierte und ein Jahr später Mitglied des Rundfunk-Jazzorchesters wurde. 1955–59 setzte Globokar sein Posaunenstudium bei André Lafosse in Paris fort (Abschluß mit dem ersten Preis in Posaune und Kammermusik). Er spielte in jenen Jahren in einer Reihe von Ensembles und Studio-Orchestern Musik verschiedener Stilrichtungen, vom Jazz bis zur Symphonie. Ein vierjähriges privates Kompositions- und Dirigierstudium bei René Leibowitz schloß sich an (1960–63). Durch Leibowitz und seinen Kreis wurde Globokar auf den Anthropologen Claude Lévi-Strauss, auf Jean-Paul Sartre und andere aufmerksam, deren Denken ihn vielfältig anregte.
Seine Bekanntschaft mit Luciano Berio führte Globokar 1964 nach Berlin, wo er zunächst ...