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Nation: | Tschechische Republik |
von Jindra Bártová und Jiří Fukač
Stand: 01.09.1992
Vítězslav Novák, geboren am 5.Dezember 1870 in Kamenice nad Lipou/Südostböhmen. Schon als Knabe befaßte sich der im kleinstädtisch-südböhmischen Milieu aufwachsende und individualistisch fühlende Novák sehr intensiv mit Kunstproblemen, wobei für ihn Vorbilder der musikalischen und literarischen Romantik (Byron, Heine u.a.) am wichtigsten waren. Infolgedessen verstand er auch seine ersten vor 1900 komponierten Werke als einen privaten »Sturm und Drang«. Nach dem Abitur am Gymnasium in Jindřichùv Hradec (1889) begann er, in Praha [Prag] Philosophie an der Universität und Komposition am Konservatorium zu studieren (seit 1891 in Dvořáks Klasse). Ähnlich wie im Fall von Dvořák trugen auch zu Nováks Durchsetzung Brahms und Simrock bei. Seit 1896 identifizierte sich Novák immer stärker mit der sich dynamisch entwickelnden tschechischen Musikkultur Mährens, wo er bald so hochgeschätzt wurde, daß er um 1910 sogar Janáček überschattete. Trotzdem blieb Nováks Wirkungsstätte Prag, wo seine mit mährischen folkloristischen Merkmalen gefärbte Musik als eine der größten Neuerungen der tschechischen Moderne anerkannt wurde. Um den Komponisten herum bildete sich ein informeller Kreis seiner Prager Freunde und Anhänger (die sog. »Podskalská filharmonie«, die ...