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Nation: | Italien |
von Ennio Simeon
Vittorio Gelmetti, geboren am 25.April 1926 in Mailand, verbrachte seine Kindheit am Gardasee. Seine Großeltern ermöglichten ihm Klavierunterricht sowie Konzert- und Opernbesuche, während der Vater, ein Berufsoffizier, die Musikerziehung des Sohnes nicht förderte. Als der Großvater 1938 starb, geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten; sie zog nach Rom um, der 12jährige Vittorio mußte seine musikalische Ausbildung aufgeben. Er näherte sich der Musik dann erst wieder in den 50er-Jahren als Autodidakt, indem er die Partituren der historischen Avantgarde studierte. Der Einfluß Bartóks, Stravinskijs und des frühen Schönberg ist in seiner ersten, 1958 in Rom aufgeführten Komposition spürbar: Musica per quattro archi (1957).
Gelmetti, der in den 50er-Jahren als Musikkritiker für die Tageszeitung Il Popolo di Roma tätig gewesen ist, widmete sich 1959–69 der elektronischen Musik – in der Discoteca di Stato und im Laboratorio di Elettroacustica dell'Istituto Superiore delle Poste e Telecomunicazioni in Rom. Hier entstand eine seiner bedeutendsten Kompositionen, Treni d'onda a modulazione d'intensità [Wellenzüge mit Intensitätsmodulation] für Tonband (1963). Nachdem er als Komponist zwei Jahre geschwiegen hatte, wandte er sich dann einer neuen Ästhetik zu: Er collagierte ...