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Nation: | Schweiz |
von Hans Oesch
Wladimir Rudolfowitsch Vogel, geboren am 29.(17.) Februar 1896 in Moskau. Sein Vater war ein in Moskau niedergelassener, in der Kriegsbekleidungsindustrie tätiger Sachse aus Dresden, seine Mutter eine Russin (Kurländerin). Die musikalische Ausbildung des Frühbegabten, der bereits mit zehn Jahren Klavierwerke von Mozart, Schubert und Schumann spielte, stand im Zeichen Skrjabins, dessen Sensualität und Neigung zum Mystischen ihn lebenslang bestimmte. Nach Beginn des 1.Weltkriegs wurden der 18jährige und seine Eltern als Reichsdeutsche verhaftet und bis 1918 im Dorf Birsk am Ural interniert. In dieser deutschen Kolonie, mit etwa tausend meist Intellektuellen und Künstlern, befaßte man sich ausgiebig mit den modernen Strömungen in der Kunst; Vogel las vor allem Aleksandr Blok, Konstantin Bal'mont, Igor' Severjanin und besonders intensiv Andrej Belyj [Bjely], in dessen Werk westliches Gedankengut und russische Mystik zusammenprallen. Bei Alexander Lamm, einem Verehrer von Glazunov, studierte Vogel Instrumentation. Nach dem Frieden von Brest-Litowsk wurden die Zivilgefangenen ausgetauscht.
Vogel kam 1918 nach Berlin, wo er erst die Kunstgewerbeschule in Charlottenburg besuchte, dann Anschluß fand an die (1918 von Hermann Scherchen gegründete) „Neue Musikgesellschaft“ und 1922 an den ...