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Nation: | Volksrepublik China |
von Naixiong Liao
Stand: 01.06.2006
Zhu (Nachname) Jian-Er (Vorname), geboren als Zhu Rongshi am 18. Oktober 1922 in Tianjin in der Provinz Hebei, China. Sein Vater starb, als er drei Jahre alt war; seine Mutter verlor er 1935. Zhu ist in Shanghai aufgewachsen, spielte Kouqin [Mundharmonika] in einem Schülerensemble (1934), betätigte sich als Autodidakt am Klavier (1936) und begann 1940, nachdem er das Gymnasium absolviert hatte, autodidaktisch zu komponieren. Seit 1937 sympathisierte er mit dem antijapanischen Widerstand – u.a., indem er chinesische Kampflieder sang sowie revolutionäre Massenlieder, die aus der Sowjetunion eingeführt worden waren. 1941–44 lebte er zurückgezogen, lungenkrank und deprimiert in der japanisch besetzten und daher kulturell isolierten Stadt Shanghai.
Zhu beeindruckte damals westliche Kunstmusik, die er jedoch nur durch den Rundfunk hören konnte (Symphonien von Beethoven und Čajkovskij, Musikdramen von Richard Wagner u.a.); ideologisch beeinflußten ihn seine ältere Schwester und ihr Mann, die beide illegale Kommunisten waren. Ein Leitbild wurde für Zhu der politisch revolutionäre chinesische Komponist Nie-Er (1912–1935): „Obwohl Nie-Er hauptsächlich Lieder komponiert hat, war seine Mentalität die eines Symphonikers. Wenn er länger gelebt und in der Sowjetunion studiert hätte (er ...