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Nation: | Deutschland |
von Manfred Behn
Stand: 01.03.2010
Die ersten Gedichte Endlers datieren vom Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre. Einige wenige ließ der Autor noch gelten, als 1979 die Sammelbände „Verwirrte klare Botschaften“ bei Rowohlt und 1981 das gewichtige Bändchen „Akte Endler“ im Reclam-Verlag/Leipzig erschienen. Gültig geblieben waren Arbeiten, die sich mit dem Nationalsozialismus und faschistoiden Erscheinungen in der BRD auseinandersetzten, sowie kritisch-engagierte Bekenntnisse zur rheinischen Heimat des Autors, die er 1955, nachdem gegen ihn Anklage wegen „Staatsgefährdung“ erhoben worden war (er hatte für die Weltfestspiele der Jugend geworben), in Richtung DDR verlassen hatte.
Dazu gehören das „Liebesgedicht nach jedem Krieg“, Paul Celan gewidmet, das die große Ruhe nach dem Krieg beschreibt, und „Spätnachmittags“, in dem die Erinnerung an den Krieg in der unsicheren Frage nach dem tatsächlichen Bewusstsein des zu Kriegszeiten noch jugendlichen Endler kulminiert: „Zehn Jahre danach lieg ich grübelnd und bis ins Morgengrauen wach: / Wär ich gern mit dem Bomberpulk oder mit den Vögeln geflogen?“ Neben diese elegische Genauigkeit trat die wütende Abgrenzung gegen die Verdrängung des Nationalsozialismus in der einstigen Heimat, denn „daß ihnen ein Pole die Armbanduhr ...