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Nation: | Schweiz |
von Heinz F. Schafroth, Martin Zingg und Hans-Bernd Bunte
Stand: 15.02.2020
Als 1965 Muschgs erster Roman „Im Sommer des Hasen“ erschien, musste er in der zeitgenössischen Literatur der Schweiz fremd und überraschend wirken. Denn die bekanntesten Schweizer Prosaisten der Schriftstellergeneration nach Frisch nahmen in ihren Büchern eine strikte Beschränkung auf den Schauplatz Schweiz (oft sogar eine bestimmte, unverwechselbare Region) vor und hatten sich zudem (in der Robert Walser-Nachfolge) der sprachlichen Reduktion, der „armen“ Sprache verschrieben.
(Die Romane Otto F. Walters „Der Stumme“, 1959, „Herr Tourel“, 1962, Jörg Steiners „Strafarbeit“, 1962, Kurt Martis Erzählungen „wohnen zeitaus“, 1965, und vor allem Peter Bichsels Bestseller „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“, ebenfalls 1965, sind in diesem Sinne typische Bücher von Schweizer Autoren.)
Mit Muschg dagegen debütierte ein Autor, der auf den exotischen Schauplatz (Japan), die sprachliche Fülle und Brillanz und auf Virtuosität in der Komposition setzt.