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Nation: | Deutschland |
von Peter Langemeyer, Høgskolen i Østfold, 1757 Halden, Norwegen
Stand: 01.02.2012
Mit „Relax“, ihrem Debütroman, landete Alexa Hennig von Lange 1997 auf Anhieb einen Bestseller. Das Medienecho war außergewöhnlich, doch das Urteil der Literaturkritik war uneinheitlich. Das ästhetische Verfahren, die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen aus der Binnensicht der Beteiligten darzustellen, wurde kontrovers beurteilt. Wurde die Autorin einerseits als authentische Stimme ihrer Generation gefeiert, der es gelinge, die Probleme des Jungseins in der kapitalistischen Erlebnisgesellschaft ohne moralische Scheuklappen zur Sprache zu bringen, so wurde sie andererseits gerade wegen ihres Verzichts auf kommentierende Brechung, psychologische Tiefe und pädagogische Orientierung kritisiert. So wurden ihr das traditionelle Frauenbild, die schonungslose Darstellung von Drogenexzessen und Sexualpraktiken und der schlüpfrige Szene-Slang angekreidet, in denen man affirmative Tendenzen zu erkennen glaubte. Inzwischen gehört „Relax“ in der Literaturwissenschaft zusammen etwa mit Christian Krachts „Faserland“ (1995) und Benjamin von Stuckrad-Barres „Soloalbum“ (1998) zu den kanonischen Texten der zeitgenössischen Pop-Literatur, mit denen der Roman Merkmale des postmodernen Adoleszenzromans teilt. Im Gegensatz zu den Protagonisten ihrer männlichen Schriftstellerkollegen sind Alexa Hennig von Langes Figuren allerdings keine saturierten Yuppies, sondern depravierte Existenzen aus ...