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Nation: | Österreich |
von Melitta Becker und Axel Ruckaberle
Stand: 15.02.2021
„Wie die Grazer auszogen, die Literatur zu erobern“, war auch Alfred Schmidt einer von ihnen, der es als „Dichter“ in der weiten Welt versuchen wollte. Begonnen hat alles 1971 mit „Bester jagt Spengler“, einem Prosawerk „für polizistl im bereitschaftsdienst“. Der Vermerk „Prosa“ irritiert konventionelle Erwartungshaltungen, denn Titel und Gattungsbezeichnungen treten fast in keinen Zusammenhang mit der erzählten Handlung. Bisweilen kann man nicht einmal von einer erzählten Handlung sprechen, sondern bestenfalls von Wortfolgen und Assoziationsketten, die den Helden Pabo Koreh von einer Szene zur anderen jagen. „die beschäftigung mit diesem buche sollte nicht mit allzu konzentrierten sinnen gehandhabt werden, es wurde auch nicht damit geschrieben; deshalb liest es sich vielleicht in einem beatclub oder sonst an einem ort, der die disfraktion der aufmerksamkeit begünstigt, in ähnlich nervöser kondition, wie sie in dem buch sich festzuhalten versucht“, rät der Autor dem Leser, damit dieser vom Tempo der auf ihn einstürzenden Kaskaden von Assoziationen nicht überholt werde und schließlich auf der Strecke bleibe.
Pausenloses Witzeln in einer den Comics angenäherten Erlebniswelt ist Schmidts poetisches Grundprinzip, mit Frechheit Tabus verletzen ...