Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Elisabeth Hollerweger
Stand: 15.02.2022
„Ich könnte mein Leben damit verbringen mir, und vielleicht anderen, die Welt zu erklären, indem ich sie in Bilder übersetze“, schreibt Anne Weber in ihrem 2004 erschienenen Buch „Besuch bei Zerberus“ und bringt damit auf den Punkt, was ihre Werke durchweg auszeichnet: Die Suche nach Metaphern für die Unfassbarkeit der menschlichen und nichtmenschlichen Existenz.
Als „parabelhafte Verdichtung von Wirklichkeit“ (Bernhard Ott) ist bereits Webers Debüt „Ida erfindet das Schießpulver“ (1999) zu lesen, das 1998 zunächst auf Französisch unter dem Titel „Ida invente la poudre“ erschienen und schließlich von Weber selbst ins Deutsche übersetzt worden ist. Aus der Perspektive der Kunstfigur Ida wird in 55 kurzen, teils absurd-komischen, teils ironisch-gesellschaftskritischen Anekdoten das Dasein in seine Einzelteile zerlegt und so zu einer Neubetrachtung vermeintlicher Selbstverständlichkeiten herausgefordert. Dabei lässt Weber Ida kein geringeres Ziel verfolgen als „die Menschen glücklich zu machen“, die sie ungeachtet ihrer eigenen Zugehörigkeit stets distanziert von außen betrachtet.
Wenn die seit ihrem Abitur in Frankreich lebende Anne Weber ihr Verhältnis zu Deutschland mit den Worten „ich stehe ein bisschen abseits und schaue immer mal wieder rüber“ (im Gespräch mit Constanze Neuman) beschreibt, ...