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Nation: | Türkei, Deutschland |
von Ulrich Hohoff und Irmgard Ackermann
Stand: 01.03.2024
Aras Ören lebt nach mehreren kürzeren Deutschlandaufenthalten seit 1969 in Berlin; Berlin ist der Schauplatz vieler seiner Bücher, der Modellfall für das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Zwar entstehen Örens Manuskripte in Türkisch, aber er ist ein deutscher Autor geworden: Hier wurde er bekannt, und die meisten seiner Leser sind Deutsche. Integration bedeutet für ihn auch, Teil der deutschen Literatur zu sein – als einer, dessen kulturelle Wurzeln diese Literatur bereichern.
In der Öffentlichkeit gilt Ören als der Protagonist jener ‚Gastarbeiter-Literatur‘, die im Anschluss an deutsche Anwerbungskampagnen und an die Einwanderung türkischer Arbeiter in die Bundesrepublik entstanden ist. Sie versucht verständlich zu machen, mit welch immensen Lebensproblemen die Arbeitsmigranten in unserem Land, das ihnen ganz unbekannt war, zu kämpfen hatten; sie zeigt, dass die Haltung der Deutschen sie bei deren Lösung entscheidend unterstützen bzw. behindern kann.
Schon Örens frühe Bücher erschöpfen sich nicht in einer literarischen Bearbeitung von Gastarbeiterproblemen; die neueren verdeutlichen, dass es falsch wäre, ihn auf dies Thema festzulegen. Trotzdem liegt der Ausgangspunkt für sein in Deutschland verfasstes Werk in der Situation türkischer Arbeiter und ihrer Familien, ...