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Nation: | Deutschland |
von Anton Philipp Knittel
Stand: 01.06.2012
Als Martin Walser im August 1994 auf den „Erzähler Arnold Stadler und seine Prosatrilogie“ (so der Untertitel seines Essays) aufmerksam machte, verwies er besonders auf dessen Stil und Sprache, den „Stadler-Ton“. „Dieser Ton“, so Walser in seinem Porträt, das die Rezeption der Prosa des damals 40-jährigen Autors stark forcieren sollte, „entfaltet sich vom Aufrufen und puren Nennen zum lakonischen Konstatieren und zuletzt zum in allen Präzisionen blühenden Erzählen“.
Arnold Stadlers autobiografische Romantrilogie „Ich war einmal“ (1989), „Feuerland“ (1992) und „Mein Hund, meine Sau, mein Leben“ (1994), die nicht zuletzt durch einen irreführenden Zusatz unter Walsers Ausführungen in der Folge als „Heimatromane“ diskutiert wurde, zeichnet sich ebenso durch die Kunst des Aussparens und Andeutens, der lakonischen Kürze und aphoristischen Pointe aus wie die zwischen 1980 und 1985 entstandenen Gedichte in „Kein Herz und keine Seele“ (1986). Sind „Schmerz und Erinnerung“ die „Dirigenten“ der Stadlerʼschen Prosa (Walser), so thematisiert er in seiner Lyrik neben „Dingen / die im Vorbeigehen / zurückkommen“ vor allem Momente der Einsamkeit, der Vergänglichkeit und des schwermütigen Zweifels an den Möglichkeiten überkommener Ästhetik. Mag dies auch ein geläufiger Topos in ...