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Nation: | Österreich |
von Ulrich Janetzki, Lutz Zimmermann und Jorun B. Johns
Stand: 01.03.2001
In einem Rundfunkinterview sagte Barbara Frischmuth: „Der Zweifel an der Sprache und damit eine Art Verlust ihrer Verbindlichkeit griff, einmal ausgebrochen, um sich wie eine epidemische Krankheit. Ich erfuhr ihn auf zweierlei Weise, auf der einen Seite durch die Lektüre und die in den sechziger Jahren herrschende Stimmung in der Literatur, durch die Arbeiten der Kollegen im Forum Stadtpark (…). Andererseits erlernte ich das Zweifeln in der Praxis während meines Sprachstudiums.“
In ihrem ersten Prosaband, der Erzählung „Die Klosterschule“ (1968), wird diese sprachskeptische Position deutlich. Das Buch ist eine Bestandsaufnahme der Wirklichkeitsfestschreibungen klösterlicher Ordnungswelt und zeigt, inwieweit sprachlich induzierte Denkformen den persönlichen Bedürfnissen fremd werden können, auch wenn sie das Gegenteil suggerieren.