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Nation: | Deutschland |
von Volker Hammerschmidt, Andreas Oettel und Stephan Naguschewski
Stand: 01.06.2006
Sie galt als die beste Liedermacherin der DDR, in der Bundesrepublik wurde Bettina Wegner zunächst eher auf Kinderlieder festgelegt. Dies hing zusammen mit dem Titelsong ihrer LP „Sind so kleine Hände“ (1975) und den Liedern des Filmes „Ikarus“ (1975).
Dass ihre Texte vielseitiger sind, belegt bereits der Band „Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen“. In ihnen werden nicht nur die Probleme von Kindern oder unglücklich Liebenden, sondern auch gesellschaftliche Probleme zeitkritisch thematisiert.
Die 78 Texte entstanden zwischen 1963 und 1978. Mit dem Schwerpunkt auf den Widrigkeiten des Alltags sind sie durchaus offen für die großen internationalen Konflikte von Vietnam bis zum Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei, von Chile bis Spanien. Einige der Texte haben klassenkämpferisch-pathetische Züge, ja wirken in ihrer Metaphorik naiv (z.B. „Es wird sein so wie im November“). Bettina Wegner berichtet in ihren Liedern von dem was sie betrifft. Und doch vollzieht sich im Gebrauch des Personalpronomens ein subtiler Wandel. Der erstdatierte Text (1963) trägt den Titel „Traurigkeiten“: