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Nation: | Deutschland |
von Ursula Vogel
„Der Schriftsteller muß ohne Mitleid schreiben.“ Dieses Zitat legt Christine Wolter einem Schriftsteller in den Mund, von dem sie im „Nachsatz“ ihres Erzählbandes „Piazza Brà“ (1988) schreibt. Dieser Satz wird zum Anstoß, nachzudenken über eine gewisse Schonungslosigkeit, die die Autorin, wenn überhaupt, dann nur an sich selbst erlernen könne. Um das „Autobiographische als Material, eines, das der Autor besonders gut kennt, das er benutzt und bearbeitet, und dem seine Phantasie eine neue, unabhängige Gestalt gibt“, geht es in Wolters Reflexion über die schriftstellerische Arbeit.
Dabei kommt es weniger auf Daten und Fakten an, die Autorin will, wie sie schreibt, ein Lebensgefühl klären.
In Wolters zweitem Roman „Die Alleinseglerin“ (1982) wird die Arbeit am und mit dem autobiographischen Material besonders sinnfällig.