Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Jürgen Nelles
Stand: 15.02.2019
Nachdem Christoph Leisten seit Ende der 1990er Jahre einzelne Gedichte in literarischen Zeitschriften veröffentlicht hatte, debütierte er 2001 mit dem schmalen Lyrikband „Entfernte Nähe. Gedichte“ (EN), der mit vier Zeichnungen von Hans Werner Geerdts illustriert ist. In den in drei Teilen (1: „fragmente“, 2: „von schrift“, 3: „und du“) zu je sieben abgedruckten 21 Texten zeichnet sich bereits ab, was auch Leistens weiteres Dichten und Denken auszeichnen wird: Seine literarischen Werke sind geprägt von dem Bemühen, „das unsagbare // zur sprache / zu bringen“ („poiesis“, EN, S.19, u. DMV, S.26). Die jeweils mit einer kurzen Überschrift versehenen und in meist nur wenige, mitunter in Strophen gefassten Verse nähern sich in prägnanten Formen ihren thematischen Gegenständen an: sei das ein in nur fünf Versen komprimierter ‚Lebenslauf‘ („ad tempus“, EN, S.3), ein ernüchternder Kinobesuch („schlechter film“, EN, S.13), oder seien das die dem (Gedichte) Schreiben gewidmeten Gedichte („pause“, EN, S.14; „poiesis“, EN, S.19 u.a.), die manchmal an ein „du“ gerichtet sind und sich fast wie Liebesgedichte lesen lassen („dämmerung“, EN, S.26; „aus dem garten“, EN, S.29 u.a.). Diese frühen (wie auch viele spätere) Gedichte ...