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Nation: | Deutschland |
von Ralf Georg Czapla
Stand: 01.03.1998
Diana Kempff war das jüngste von sieben Kindern des Pianisten und Komponisten Wilhelm Kempff. Obwohl sie wusste, dass die unverkennbare Schreibweise ihres Namens einen Hinweis auf ihre Herkunft geben würde, hat sie darauf verzichtet, unter einem Pseudonym zu veröffentlichen. Der Gedanke mag daher verführerisch sein, die Wurzeln ihres Schreibens im Autobiografischen zu vermuten, jede hermetische Chiffre – und derer gibt es viele im Werk Diana Kempffs – als einen Reflex auf die allmächtige Vater-Imago zu deuten, von der sie sich in einem Akt künstlerischer Selbsttherapie nun zu emanzipieren suche. Der Roman „Fettfleck“, den Diana Kempff 1979 vorlegte – ihr literarisches Debüt hatte sie vier Jahre zuvor mit dem Gedichtband „Vor allem das Unnützliche“ gegeben –, scheint einem derartigen interpretatorischen Zugang eine gewisse Berechtigung, ja Plausibilität einzuräumen. Es hieße indes den Kunstwillen der Autorin und die Artifizialität ihrer Texte zu verkennen, wollte man ihn zu dem allein gültigen erheben. „Fettfleck“ lässt sich am ehesten als ein Porträt der Künstlerin als junges Mädchen charakterisieren.