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Nation: | Deutschland |
von Erhard Jöst
Stand: 15.02.2014
Er verstand sich als „eine Art Vorarbeiter, mit dessen Hilfe“ die Leute „ihren Ärger abladen“, die Kabarettisten als „eine singende und spielende Bürgerinitiative auf eigene Verantwortung“, das Kabarett als „eine moralische Instanz und immer noch eine Demokratiebewahranstalt“. Sein Name ist für viele zum Inbegriff des Kabarettisten geworden: Dieter Hildebrandt. Ein „Schleuderzungenkönig“ (Thomas Thieringer), ein Meister der vermeintlichen, zuweilen auch echten Improvisation, der scheinbar stets mit den Worten zu kämpfen hatte, andauernd satirische Versprecher absonderte und Sätze abbrach, freilich erst dann, wenn die Zuhörer auf die richtige Fährte zur Pointe gebracht worden waren. Zur eigentlichen Aussage wurde das Unausgesagte stilisiert, und so nebenbei vermittelte der (hinter)listige Stotterspötter seinem Publikum mit gespielter Leichtigkeit Denkanstöße. Seine Schlagfertigkeit war gefürchtet; jedenfalls begleiteten zahlreiche Eingriffe Hildebrandts Fernsehauftritte: Versuchte Einfluss- und Zensurmaßnahmen gab es bei den Programmen der „Lach- und Schießgesellschaft“, bei den „Notizen aus der Provinz“ und beim „Scheibenwischer“.
In seiner Zeit als Mitglied der „Lach- und Schießgesellschaft“ hat Hildebrandt gut die Hälfte der zum Vortrag bestimmten Programmtexte geschrieben, auch die Titel für die Programme stammen fast ausschließlich von ihm – aber lange ...